| 1 | Ich kann nicht sitzn, ich kann nicht stehn, ich muß zu meinem Schätzchen gehn, zu meinem Schätzchen muß ich gehn, und wenn ich soll vorm Fenster stehn. |
| 2 | Wer ist denn da, wer klopfet an, der moch so leis aufwecken kann? Es ist der Herzallerliebste dein, stehauf, feins Lieb, und laß mich ein. |
| 3 | Ich steh nicht auf, laß dich nicht ein, bis Vatr und Mutter schlafen fein, stell dich ein wenig an die Wand, sie werdens nicht mehr machen lang. |
| | 4 | Ich kann nicht längr hier außen stehn, ich seh die Morgenröth angehn, die Morgenröth, zwei helle Stern, bei meim Feinsliebchen war ich gern. |
| 5 | Sie stand wol auf und ließ ihn ein, sie hieß ihn auch willkommen sein, sie reicht ihm ihr schneeweiße Hand, da fieng sie bald zu weinen an. |
| 6 | Weine nicht, weine nicht, mein Engelein, übers Jahr sollst du mein eigen sein. mein eigen sollst du werden gwiß, sonst keine die auf Erden ist. |
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