| 1 | Heut hab ich die Wach allhier, schönstes Kind, vor deiner verschlossnen Thür, warum stehest du nicht auf und lässest mich nicht ein, wie kannst du denn so unbarmherzig sein? |
| 2 | Harfenklang und Saitenspiel, die hab ich lassen spielen so oft und viel, ich hab sie lassen spielen so oft und viel, bis daß mir keine Saite mehr klingen will. |
| 3 | Ach in Trauern muß ich schlafen gehn, in Trauern muß ich wiederum früh aufstehn, in Trauern und in Weinen verbring ich meine Zeit, dieweil ich nicht kann haben die mein Herz erfreut. |
| | 4 | Geht dirs wol, so denk an mich, deht dirs aber übel, so kränkt es mich, froh wollt ich sein, wenns dir und mir wolgeht, obschon mein jung frisch Herze in Trauern steht. |
| 5 | Hohe Berg und tiefe Thal, jetzt seh ich mein lieb Schätzchen zum allerletzten Mal, die Sonn und auch der Mond, das ganze Firmament, das wird sich um mich trauern bis an mein End. |
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