Klosterleben

  
Quellen: Deutscher Liederhort (Hrsg.): Ludwig Erk 1856
Aufzeichnung: mündlich aus der Gegend von Frankfurt a.M.
Auch bekannt unter:
Anstimmen:
  
1O Klosterleben, du Einsamkeit,
du stilles und ruhiges Leben,
dir hab ich mich gänzlich ergeben,
zu führen ein geistliches Leben.
O Himmel, was hab ich gethan,
die Liebe war schuld daran.
2Des Morgens wenn ich zur Kirche geh,
muß singen und beten alleine,
und wenn ich das Gloria patri sing,
so liegt mir mein Schätzchen wol immer im Sinn.
O Himmel, was hab ich gethan,
die Liebe war Schuld daran.
3Dort kommt mein Vater und Mutter her,
sie beten für sich alleine,
sie haben gar schöne Kleider an,
ich aber muß in der Kutten stahn.
O Himmel, was hab ich gethan,
die Liebe war schuld daran.
4Des Mittags wenn ich zum Essen geh,
find ich es mein Tischchen alleine,
denn eß ich mein Brot und trinke mein Wein,
ach, könnt ich bei meinem schön Schätzchen sein.
O Himmel, was hab ich gethan,
die Liebe war Schuld daran.
5Des Abends wenn ich nun schlafen geh,
find ich es mein Bettchen alleine,
dann lieg ich und kann nicht erwarmen,
ach hätt ich mein Schätzchen in Armen.
O Himmel, was hab ich gethan,
die Liebe war schuld daran.
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