Von eitel unmöglichen Dingen

  
Quellen: Deutscher Liederhort (Hrsg.): Ludwig Erk 1856
Aufzeichnung: Melodie mündlich aus dem Oberbruch
Auch bekannt unter:
Anstimmen:
  
1Es wollt einmal ein junger Knab,
mit einem Mädchen streiten,
sie sollt ihm sieben Söhne zeugn
und doch ne Jungfer bleiben.
2Wenn ich dir soll siebn Söhne zeugn
und doch ne Jungfer bleiben,
so sollst du mir siebn Wiegen machn
und keinen Schnitt dran schneiden.
3Wenn ich dir soll siebn Wiegen machn
und keinen Schnitt dran schneiden,
so sollst du mir von Haberstroh
wol spinn die feinste Seide.
4Wenn ich dir soll von Haberstroh
wol spinn die feinste Seide,
so sollst du mir eine Peitsche machn
von hundertfunfzig Meilen,
5Wenn ich dir soll eine Peitsche machn
von hundertfunfzig Meilen,
so sollst du mir die bunte Kuh,
den gläsern Berg nauftreiben.
6Wenn ich dir soll die bunte Kuh
den gläsern Berg nauftreiben,
so sollst du mir die wilden Schwein
den grünen Wald naustreiben.
7Wenn ich dir soll sie wilden Schwein
den grünen Wald naustreiben,
so sollst auf allen vier Ecken stehn
und sehen wo sie bleiben.
8Soll ich auf allen vier Ecken stehn
und sehen wo sie bleiben,
so sollst du mir die Sterne zähln
die an dem Himmel scheinen.
9Wenn ich dir soll die Sterne zähln,
die an dem Himmel scheinen,
so sollst du mir eine Leiter baun,
daß ich darauf kann steigen.
10Wenn ich dir soll eine Leiter baun,
daß du darauf kannst steigen,
so sollst du mir das Holz ranfahrn
im Sommer auf dem Eise.
11Ach Mädchen, bist mir gar zu klug,
ich muß es lassen bleiben.
So will ich nun und nimmermehr
mit keiner Jungfer streiten.
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