Im Wald bei der Amsel

  
Quellen: Deutscher Liederhort (Hrsg.): Ludwig Erk 1856
Aufzeichnung: Melodie mündlich aus dem Hessen-Darmstädtischen (Dreieichenhain) In Thüringen und in Schlesien wird dieses Lied nicht selten nach der Melodie "Mä grüne Seite"gesungen
Auch bekannt unter: Gestern Abend
Anstimmen:
Notenblatt   Quelle: "Singen und Wandern" Klaviersätze
  
1Gestern abend in der stillen Ruh
hört ich in dem Wald einer Amsel zu.
Als ich nun da saß,
meiner ganz vergaß,
kam mein Schatz und sprach:
Jetzt hab ich dich, und küßte mich.
2Kam daher und schmeichelt mir so schön,
ließ so zärtlich ihre Treuheit sehn,
schmieget sich an mich,
drückt und küßte mich,
schwur bei ihrer Leib:
mir ganz allein getreu zu sein.
3Ei du Schmeichler, sprach ich unerschreckt,
wer hat dir mein Einsamkeit entdeckt,
dieser grüne Wald,
ist mein Aufenthalt,
wo ich oft vergnügt
in meinem Sinn, gewesen bin.
4So viel Laub als auf der Linden ist,
so vielmal hat mich mein Schatz geküßt,
doch ich muß gestehn,
s hats Niemand gesehn,
nur die Amsel in dem Wald
allein könnt Zeuge sein.
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