Staufener Trinklied (Faustlied)

  
Quellen: Archiv SDR, Stuttgart
Aufzeichnung:
Auch bekannt unter:
Anstimmen:
  
1Als Doktor Faust nach Staufen trab,
die Welt zu alchimieren,
da fing er mit dem Zauberstab,
wohl zehenmalen auf und ab,
im Hafen an zu rühren.
2O Schreck, o Schreck, o Schreck, o Schreck,
Herr Jesses wirf den Stecken weg,
in einem Hafen rühren,
da kann was Schöns passieren.
3Doch weil er nun am Rühren war,
da war ihm nicht zu helfe,
er rührte aller Warnung bar,
zu Ehren von Sankt Pfutzikar,
bis Nachts um halber zwölfe.
4Doch plötzlich war o Schreck, o Schreck,
der Hafen samt dem Doktor weg,
samt Feuerhand und Kohlen,
der Teufel tat sie holen.
5Drum wer ein rechter Staufner ist,
weiss diese Lehr zu schätzen,
dieweil ein Hafen alle Frist,
ein Saufgeschirr zum Trinken ist,
prost lasst uns einen pfetzen.
6Doch wenn der Faust auf meine Ehr,
wie wir heut sind gewesen wär,
ich sag es frei und offen,
dann hätt er drauss gesoffen.
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