Die schöne Schäferin

  
Quellen: Böhringer Liederbüchle. Lieder, die fast vergessen sind. (Hrsg.): Gemeinde Römerstein und Festausschuss "900-Jahr-Feier". Stuttgart o.J.
Aufzeichnung:
Auch bekannt unter: Schönste Schäferin
Anstimmen: D
Notenblatt Melodie einstimmig   Quelle: Böhringer Liederbüchle

Musik   Quelle: Archiv des SDR
Musikgruppe: Volksmusikgruppe
Aufnahmejahr: 1956
Aufnahme Ort: Krone
Aufgenommen durch: Nennstiel
Komponist: Leitung: Alfred Kluten
Arrangement: Alfred Kluten
Musikaufnahmerechte: SDR

Notenblatt   Quelle: Der Schäfer
  
1Dort, wo die klaren Bächlein rinnen,
sah ich von fern ein Hüttlein stehn,
drin wohnt von allen Schäferinnen,
die Schönste die ich je gesehn.
Und böte man mir gold'ne Kronen,
so denk ich doch in meinem Sinn,
im Hüttlein möcht' ich lieber wohnen,
dort bei der schönen Schäferin.
2Treibt sie beim hellen Morgenschimmer,
die zarten Lämmlein auf den Hain,
so denkt mein armes Herz nur immer,
oh könnt ich doch ihr Schäfer sein.
Da nehm ich heimlich meine Flöte,
und lenke meine Tritte hin und her,
und wenn man mir den Himmel böte,
nach Hause möcht ich nimmermehr.
3Des Nachts, wenn alle Leute schlafen,
und alles ist in stiller Ruh,
dann lässt sie ihren Schleier sinken,
und stürzt sich in die klare Flut.
Oh wie gerne möcht ich sie belauschen,
aber nein, das kann doch nicht geschehn,
aus Furcht, es könnt ein Blättlein rauschen,
und nie würd ich sie wieder sehn.
4Eine etwas andere Version der Strophen:

Dort wo die klaren Bächlein rinnen
sah ich von fern ein Hüttchen stehn.
Dort wohnt von allen Schäferinnen
die Schönste, die ich je gesehn.
Und gäbe man mir Gold und Kronen,
so dächt ich doch in meinem Sinn, ja Sinn:
Im Hüttchen würd ich lieber wohnen
dort bei der schönen Schäferin.
5Treibt sie beim frühen Morgenschimmer
die zarten Lämmlein in den Hain,
so denkt mein traurig Herz doch immer,
o, könnt ich doch ihr Schäfer sein.
Dann nähm ich heimlich meine Flöte
und schleich mich an die Herde her, ja her
und wenn man mir den Himmel böte,
nach Hause kehrt ich nimmermehr.
6Des Nachts, wenn alle Sternlein blinken
und alles in dem Haine ruht,
dann lässt sie ihren Schleier sinken
und wirft sich in die klare Flut.
Wie gerne möchte ich sie belauschen
und ihre junge Kraft erspähn, ja spähn,
dann könnte sich ein Blättlein rauschen
und nie dürft ich sie wiedersehn.
7Dort durch die grünumrankten Scheiben
schaut sie mich stets so freundlich an,
so freundlich, dass ichs nicht beschreiben
und dass ichs kaum ertragen kann.
Dort zwischen Ranken, Blüten, Bäumen
könnt ihr ja das Fensterlein erspähn, ja spähn,
ich mag nun wachen oder träumen,
ihr Fenster muss ich immer sehn.
8Des Nachts, wenns zwölf Uhr hat geschlagen,
schleich ich mich an ihr Fensterlein
und sprech ganz leis, mach auf mein Liebchen,
mach auf und lass mich zu dir rein.
Ach nein, sie könnt mein Kommen hören,
mein leises Klopfen an der Tür, ja Tür,
und das könnt ihren Schlummer stören,
drum bleib ich lieber einsam hier.
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