informacja | Die Gruppe "Thüringische Spielleut" entstand 1973 als Arbeitsgemeinschaft des Kulturbundes, Ortsgruppe Zella-Mehlis. Bis 1973 wurden in Zella-Mehlis jährlich Hirtenfeste gefeiert, bei denen thüringische Rinderhirten mit selbstgefertigten Hirtenhörnern zum musikalischen Wettstreit antraten. In diesem Rahmen war auch der erste öffentliche Auftritt der Thüringischen Spielleut . Aktivitäten beim Aufbau des Heimatmuseums in Zella-Mehlis, besonders durch Friedrich Schlütter, sowie die enge Zusammenarbeit mit dem Arnstädter Volkskundler Ernst Stahl führten zu ersten zielgerichteten Reproduktionen historischer Instrumente der thüringischen Bauern und Hirten. Was mit dem Hirtenhorn begann, wurde dann mit Maultrommel und Birkenblatt fortgesetzt. Bald widmeten sie sich auch weiteren Volksmusikinstrumenten wie dem altdeutschen Dudelsack und der Thüringer Schalmei. Der Volkskundler Ernst Sthal kannte den Museumsleiter im Bachhaus Arnstadt gut. So konnten zwei Instrumente näher vermessen werden. Diese bildeten die Grundlage ihrer späteren Rekonstruktion. Kulturelle Einrichtungen wie das "Zentralhaus für Kulturarbeit" in Leipzig, bei dem verschiedene Arbeitsgruppen wie "Musikfolklore" oder "Musikinstrumente" gebildet wurden, brachten sie mit ihrer Arbeit weiter. Die Thüringischen Spielleut betrachten die Volksmusik aus der Position der Menschen, die diese Musik einst geschaffen haben. Ähnlich, wie es auf dem Gebiet der Denkmalpflege üblich ist, versuchen sie, die wenigen ü berlieferten Zeugnisse im Originalzustand zu belassen. Sie sind die primären Quellen ihrer Volkskultur. |