Seit dem Jahr 1981 gibt es die Internationalen Fahnenschwingertreffen. In der Regel finden diese alle 2 Jahre an Pfingsten statt.
Das Fahnenspiel des Hohenloher Gaus war im Jahr 1996 erstmals dabei und im gleichen Jahr auch Ausrichter dieses Festes.
Schon vor über 60 Jahren gab es die Idee die Kunst des Fahnenschwingens, die in vielen Regionen Europas Wurzeln hat, zusammen zu bringen und den Austausch unter den Fahnenschwingern zu ermöglichen. So berichtet der niederländische Fahnenschwinger Jan Toorians von einem 1. Vendelzwaaierscongres 1951 in Meran. Ein weiteres internationales Treffen unter dem Motto: "Antiker Sport mit der Fahne" fand 1967 in Arezzo statt. Dem folgte 1971 ein Treffen in Bologna.
Eine der Intentionen war wohl nach dem Vorbild italienischer Verbände eine Vereinigung mit präsidialen Strukturen zu schaffen, die eher Wettkämpfe nach einheitlichen Regeln entwirft und durchführt und weniger die Vielfalt des regionalen Brauchtums im Blick hat.
In Italien hatte sich das Fahnenschwingen schon damals z.B. in Verbindung mit dem Palio in verschiedenen Städten eher in Richtung zu einem semiprofessionellen Sport entwickelt.
Nachdem die italienischen Treffen keine nachhaltigen Effekte zeigten, ergriff die Volkskunstgruppe Boerke Naas aus St. Niklaas in Flandern die Initiative und lud 1981 zum ersten Mal internationale Freunde aus mehreren Nationen ein. Sie schuf damals auch und gerade eine Bühne für die Brauchtumsfreunde, die aus dem Amateurbereich kamen, indem jede anreisende Gruppe nur ihre Fahrtkosten tragen musste und sonst keine großen Kosten entstanden.
Edgar Wouters, der damalige Ehrenvorsitzende von Boerke Naas hat ein erstes Papier entworfen und vorgestellt, das dann auch für die weiteren Treffen maßgebend war. (Link zum Papier Edgar Wouters)
Dieses erste Treffen und das Papier fielen auf fruchtbaren Boden und trugen Früchte. So sind in der Folge inzwischen schon 15 Treffen in 5 Nationen abgehalten worden und zwei weitere sind schon terminiert. Gruppen aus 7 Nationen sind regelmäßige Teilnehmer der Treffen. (Link zur Liste der Internationalen Treffen)
Edgar Wouters hat in seinem Papier von 1981 auch angeregt Arbeitstreffen zu organisieren, um den Vorbestand und die Weiterentwicklung der Treffen abzusichern.
Bei dem Treffen 2015 in Bollene in Südfrankreich wurde die Notwendigkeit erkannt darauf zurückzukommen und so fand ein Arbeitswochenende im Herbst 2015 in Untersteinbach bei Öhringen statt, in dem man die Grundideen von Edgar Wouters mit den Erfahrungen aus den inzwischen 15 Treffen verglichen und die Formulierungen konkretisiert und modernisiert hat. (Link zu den Untersteinbacher Papieren)
Die Ergebnisse sind dazu gedacht klare Verhältnisse zu schaffen sowohl für die Ausrichter zukünftiger Treffen als auch für die teilnehmenden Gruppen. Die Erwartungen sind ein Statement für die Erhaltung der Vielfalt des regionalen Brauchtums, für den Amateurstatus und die gleichberechtigte Freundschaft ohne Hierarchie und vereinsbürokratischen Aufwand. So sind auch schon die nächsten beiden Treffen terminiert und vereinbart worden: 2017 in Gotha und 2019 in Lichtenvoorde.
Parallel dazu gab es 2014 in Bibbiena eine Zusammenkunft, bei der sich 2 Italienische Fahnenschwinger verbände näherkamen und eine europäische Vereinigung angestrebt wurde. Diese Ansätze wurde wohl im Januar 2016 in Konstanz vertieft. Auch eine "internationale Vereinigung in Fahnenhochwerfen" wurde schon angedacht.
Neben den national existierenden Verbänden und deren nicht immer einheitlichen Interessen ist jedoch die nun schon seit 35 Jahren gelebte Tradition und Freundschaft der Gruppen, die an den inzwischen 15 Internationalen Treffen teilgenommen haben, unumstößlich. Sie wird weiter der Völkerverständigung, der Freundschaft und dem Erhalt des vielfältigen Brauchtums dienen und ist selbst schon zu einer beliebten Tradition geworden.
Im Oktober 2015 trafen sich alle Gruppen um die Grundsätze unserer Treffen neu zu definieren damit die Freundschaften und die Treffen für die Zukunft gesichert bleiben. Eine Zusammenfassung dieser Grundsätze gibt es hier: